Feuchteregulierungsputz FRP

Alternativ zu einem Sanierputz WTA kommt auch die Anwendung eines Feuchteregulierungsputzes (Abkürzung: FRP) in Betracht. Dies ist allein davon abhängig wie stark die Salzbelastung im Mauerwerk gegeben ist.

Bei einem feuchteregulierenden Putz liegt durch eine optimale Verteilung von verschieden großen Poren eine günstig ausgeprägte Kapillarität vor, so dass das flüssiges Wasser beliebig weit transportiert und somit fast ungehindert durch die Putzschicht geleitet wird. Es kann aber nur soviel Feuchte kapillar weitertransportiert werden, wie das Mauerwerk auch liefert.

Kapillare Transporte finden nur bei hohen Feuchten statt. Die Übrige Wandfeuchte kann dann nur noch über Diffusion entweichen. Durch die niedrige Dampfdiffusionswiderstandszahl µ dieses Putzes kann die Entfeuchtung ungehindert und schnell ablaufen. Durch die selbstregulierende Verdunstungszone kommt es zur Verteilung der Salze in den Poren aber auch unter Umständen an der Oberfläche (Salzausblühung). Es wird für lange Zeit keine "Sperrschicht" durch auskristallisierte Mauersalze innerhalb der Putzschicht aufgebaut, so dass über einen langen Zeitraum eine gute Feuchteregulierung erfolgt. Dadurch werden auch die Steighöhen reduziert. Im Außenbereich hat dieser Putz den Nachteil, da sich der ablaufende Regen mit der Feuchtigkeit im Untergrund verbindet. Daher muss er bei einer Anwendung im Außenbereich mit einer hoch diffusionsoffenen Beschichtung – dampfoffen aber dicht gegen flüssiges Wasser – (Diffusionswiderstand sd-Wert ) versehen werden.

Ein Vorteil des Feuchteregulierungsputzes FRP ist, dass sich die Verdunstungszone je nach Feuchtigkeitsanfall im Mauerwerk dort im Putzquerschnitt einpendelt, wo sich das Gleichgewicht zwischen Dampfaufnahme in die Innenluft und der Verdunstung im feuchten Putz einstellt. Dies führt zu wechselnden Verdunstungszonen im Putz mit dem Effekt, dass die Salze sich nicht so stark aufkonzentrieren wie beim hydrophoben Sanierputz R nach WTA, sondern sich eher im Putzgefüge verteilen können.

Ein Feuchteregulierungsputz FRP hat einen 15-fach niedrigeren Dampfdiffusionswiderstand als ein Sanierputz R nach WTA. Dies gewährleistet die Möglichkeit, dass wesentlich höhere Feuchtigkeitsgehalte in den mineralischen Bauteilen nach außen abdampfen können. Allerdings weist ein Feuchteregulierungsputz FRP ein weniger günstiges Verhalten hinsichtlich des Zurückhaltens von Salzen auf.

Stand:
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