Abdichtung von Schwellen bodentiefer Fenster und Türen in zweischaligem Mauerwerk
Die Montage von Fenstern und Türen in zweischaligen Außenwänden erfolgt üblicherweise nach Fertigstellung der Vormauerwände. Während die Abdichtung dieser Konstruktionselemente zu den Fassaden hin bei normalen Lochfenstern unproblematisch ist und von den Ausführenden beherrscht wird, verhält es sich bei Türen und bodentiefen Fenstern im Fassadensockelbereich und auf Balkonen / Loggien völlig anders. Die Schwellen der Türen und Fenster müssen in diesen Bereichen an die jeweiligen Sockelabdichtungen des Hintermauerwerks angeschlossen werden; und zwar nicht nur linear am unteren Rahmenprofil, sondern auch seitlich mindestens 15 cm hoch über die sogenannte „wasserführende Schicht“. Wenn Rollladenführungsschienen vorhanden sind, darf die Abdichtung nicht über diese Schienen geführt werden, sie muss dahinter am Rahmen angebracht sein. Bei fertig gemauerten Vormauerwänden sind beim Einbau der bodentiefen Fenster und v. a. der Haustüren allenfalls die unteren Anschlüsse herstellbar, die seitlichen sind es aufgrund der beengten Platzverhältnisse jedenfalls nicht.
Aus diesem Grunde sind bei der Herstellung der Vormauerschale die unteren Laibungsecken an diesen Stellen auszusparen. Die Steine werden wie üblich zurechtgeschnitten und an diesen Stellen z. B. „in Sand“ gemauert oder es werden Platzhalter zur Abstützung eingesetzt. Die dadurch verbleibenden Freiräume lassen die Herstellung von fachgerechten Abdichtungsanschlüssen an die Fensterrahmen zu. Beim Vorhandensein von Rollladenführungsleisten haben sich aufgrund ihrer geringer Dicke anformbare Abdichtungen (wie z. B. Triflex oder Kemperol) als zweckmäßig bewährt.
Eine andere Möglichkeit zur Herstellung fachgerechter BWA-Anschlüsse an bodentiefe Elemente (Fenster/Türen) gibt es bei Außenwänden mit Vormauerschalen definitiv nicht.
Stand:
05/09 - 02/12