Risse in Filigranplatten

Für Untersichten von Decken und Einfassungen von Wänden werden häufig Stahlbeton-Elementplattendecken (sgn. Filigranplatten) verwendet. Diese Platten dienen dabei als Schalungen. Es handelt sich um eine zweckmäßige und Kosten sparende Bauweise.

Die Elementplatten entstammen einer industriellen Massenproduktion und bestehen aus hochfestem Beton. Beim Transport auf die Baustelle, beim Lagern und beim Verlegen / Versetzen der Platten kommt es häufig zu Schäden an den Platten, meistens sind es durchgehende Bruchrisse. In diesem Zustand – also mit den Rissen – werden die Platten eingebaut.

In den verputzten / verspachtelten Bereichen eines Gebäudes werden dies Risse überdeckt und fallen nicht mehr auf. In Kellern, Tiefgaragen u. ä. werden die Flächen zumeist nur überstrichen, da belieben die Risse sichtbar. Bei genauerer Betrachtung wird man jedoch feststellen, dass die Rissufer / Risskanten zum Zeitpunkt des „Auffallens“ der Risse (meistens bei Abnahmen) mit Farbe überzogen und die Risse zum Teil mit „dicker“ Farbe zugeschwemmt sind. Das belegt, dass es sich nicht um „frische“ Risse handelt, die im Ergebnis von Bauteildeformationen im Zuge der Herstellung des Gebäudes / der baulichen Anlage gebildet haben und weiter „wachsen“.

Filigranplatten verhalten sich nach dem Aufbringen / Einfüllen der Ortbetonergänzung, mit dem sie über die raue Oberfläche und die Gitterträger einen Verbund eingehen, aus statischer Sicht wie eine homogene Ortbetonkonstruktion.
Die sichtbaren Risse befinden sich nur in den Platten, die hauptsächlich die Funktion einer „verlorenen Schalung“ haben und nicht im später eingebauten Ortbeton; sie sind nicht durchgängig, sie befinden sich als Bruchrisse nur in der „verlorenen Schalung“ und beeinträchtigen die Tagwirkung der Konstruktion nicht.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass feine Haarrisse an den Unterseiten von Filigrandecken statisch-konstruktiv unbedenklich sind.

Stand:
09/14