Die Höhe eines Duschkopfs

Um erfolgreich zu bauen bedarf es dem Grunde nach nur dreier Dinge:

Etwas gesunden Menschverstand,
ein paar Jahre baupraktischer Erfahrungen

und – falls man einmal nicht mehr weiterkommt – einen laufenden Meter DIN-Normen (zweckmäßigerweise in Ordnern sortiert, z. B. in den hellblauen von Planen und Bauen).

Viele wissen, dass in den gern zitierten Normen leider nicht alles drin steht – ja und dann? Wie soll dann die beliebte Frage „Wo steht das?“ beantwortet werden. Bei den meisten Themen kommt man nur mit dem gesunden Menschenverstand weiter. Kräftiges Nachdenken führt schnell zu praktikablen Ergebnissen.

Beispiele:

Duschkopfhöhe

Es erschließt sich mit Blick auf die Körperlänge eines normalen, männlichen Abiturienten sehr schnell, dass der Abstand zwischen der Duschkopfunterseite und der OKFF vom Duschplatz mindestens 2,20 m betragen sollte; alles andere ist nicht komfortabel, die Dusche wäre nur eingeschränkt nutzbar.


Brüstungshöhen / Höhen von Umwehrungen

Die Treppennorm DIN 18065 und die Landesbauordnungen geben in Abhängigkeit der Gebäudeart und der jeweiligen Absturzhöhe einzuhaltende Höhen vor: 80, 90, 100 oder 110 cm. Diese Maße sind Mindestmaße, sie dürfen nicht unterschritten werden. Es wird empfohlen, zu diesen Maßen in der Planung jeweils einen Zuschlag von 2 cm hinzuzurechnen, damit lassen sich baubedingte Unterschreitungen im fertigen Zustand kompensieren.


Lichte Türhöhen im Rohbau

Naturgemäß kommt es beim Bauen zu Maßabweichungen, die zum Teil ohne weitere Folgen vom Spektrum zulässiger Toleranzen aufgenommen werden. Dies gelingt jedoch nicht immer vollständig. Daher sollten lichte Türhöhen im Rohbau ein zusätzliches „Vorhaltemaß“ von etwa 1 cm erhalten: statt 2,01 m ist 2,02 m zu planen und statt 2,135 m sollten es 2,15 m sein. Zu groß geratene Öffnungen lassen problemlos verkleinern. Eine Vergrößerung zieht einen ungleich höheren Aufwand nach sich; Glastüren lassen sich beispielsweise nicht kürzen.


Lichte Durchgangsbreiten im Fertigzustand (allg.)

Hierzu die Empfehlung: nichts sollte schmaler / enger als 60 cm sein, auch nicht die lichten Durchgangsbreiten von Türzargen.


Waschtischhöhe

Installateure nennen die Höhe zwischen OKFF und OK Waschtisch von 85 cm (+/- 1 cm Fertigungstoleranz des Porzellans). Hier sollte man sich an den von den Küchenbauern empfohlene Höhe von Küchenarbeitsplatten halten – 90 bis 95 cm.


Höhe zwischen Waschtischboden und Hahnauslauf

Mittlerweile sind Waschtische zeitgemäß, die häufig deutlich breiter als 60 cm sind. Sie sehen schön aus; man kann darin mehr machen, als nur die Hände reinigen – z. B. auch die Haare waschen. Damit das gelingt, muss der Kopf zwischen den Waschtischboden und den Hahn passen. Dafür muss der Auslauf weit genug in das Becken hineinragen (ca. 12 cm) und der Abstand zwischen dem Auslauf und dem Beckenboden muss mindestens 30 cm betragen.


WC-Höhe

Bestimmend ist das Maß zwischen der Oberkante des Porzellans und OKFF. Häufig wird von Installateuren die Höhe von 40 cm (+/- 1 cm Fertigungstoleranz des Porzellans) genannt. Bei dieser Anordnung lassen sich die Fliesen unterhalb des WC-Topfs gerade noch einigermaßen reinigen. Empfehlenswerter sind jedoch Höhen von mehr als 42 cm (z. B. 45 cm); höheres Sitzen ist einfach komfortabler. Diese Höhen (auch die von Waschtisch und Bidet) sollten mit dem Planer oder spätestens vor der Rohmontage mit dem Installateur abgestimmt werden.

Stand:
01/14


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