Verlegemethoden, die bei „dünnen“ Natursteinbodenfliesen
Verlegung im Dünnbett
Dieses Verlegeverfahren setzt saubere, gerade und ebene Untergründe und kalibrierte Fliesen voraus. Die Klebebettdicke beträgt bei der Verlegung im Dünnbett bis zu 5 mm. Die Verlegung erfolgt auf einem fertig erstellten Estrich. Für das Dünnbettverfahren können Dispersions-, Pulver- und Zwei-Komponenten- Epoxidharzkleber verwendet werden. Der Auftrag des Klebers erfolgt mit einer Zahnkelle. Der gebrauchsfertig angemischte Kleber wird auf eine Teilfläche (meistens 1 bis 1,5 m²) aufgezogen und gleichmäßig durchkämmt. Dabei bestimmen zum einen die Zahnung und zum anderen die Schräghaltung der Zahnkelle den Mengenauftrag pro m². Die Zahnung hängt vom verwendeten Kleber und von der Oberfläche der Fliesenrückseite ab. Die Fliesen werden dann mit einer leicht drehenden Bewegung in das frische Kleberbett gedrückt und exakt ausgerichtet.
Verlegung im Mittelbett
Die Klebebettdicke beträgt bei der Verlegung im Dünnbett bis zu 5- 20 mm. Die Verlegung erfolgt auf einem fertig erstellten Estrich. Dieses Verfahren stellt eine Kreuzung von Dick- und Dünnbetttechnik dar und wird hauptsächlich bei der frostfesten Verlegung von Fliesen im Freien oder zum Ausgleichen von unterschiedlichen Plattenstärken und Estrich-Unebenheiten verwendet. Sie ziehen wie bei der Dünnbettmethode den Klebemörtel auf den Boden auf und durchkämmen die Schicht wie schon beschrieben. Sie müssen dafür allerdings spezielle Klebemörtel und eine gröbere Zahnung verwenden. Zusätzlich zum Auftrag auf den Untergrund gibt man eine ca. 1 cm dicke Kleberschicht auf die Rückseite der Fliese. Sinn dieser doppelten Schicht ist es eine vollflächige Haftung am Boden zu erzielen. Das Verfahren wird Buttering / Floating genannt
Verlegung im Dickbett
Die Verlegung erfolgt, wenn der Estrich noch nicht vorhanden ist und die Belagskonstruktion in einem Arbeitsgang hergestellt werden soll. Die klassische Verlegemethode von Natursteinen ist das Ansetzen im Dickbett. Der Vorteil der Dickbettverlegung liegt darin Unebenheiten im Untergrund ausgleichen zu können. Es setzt einen haftfähigen Untergrund voraus. Saugende Untergründe werden vorgenässt oder durch entsprechende Produkte vorbehandelt. Vor dem Verlegen werden Fliesen kurz in sauberes Wasser getaucht, worauf rückseitig mit einer Kelle der Verlegemörtel etwa 2,5 cm hoch aufgetragen wird. Die Kanten werden ringsum mit der Kelle angeschrägt. Auf diese Weise entsteht der nötige "Verdrängungsraum" für das Andrücken und Ausrichten der einzelnen Fliesen. Sie werden mit dem Hammerstiel angeklopft. Das Abbinden nimmt etwa einen Tag in Anspruch.
Stand:
01/11