Blasenbildungen bei PVC-BodenbelÀgen

PVC-BodenbelĂ€ge gehören wie auch CV-, Kautschuk- und LinoleumbelĂ€ge, aber auch Polyolefin- und Korkmaterialien zu den elastischen BelĂ€gen. Um einen Belag dieser heterogenen Produktgruppe sach- und fachgerecht, also ohne Blasenbildungen ausfĂŒhren zu können, mĂŒssen u. a. sowohl die Anforderungen des Belags an den Untergrund als auch die spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Materials beachtet werden. Materialtechnisch verhalten sich die einzelnen v. g. Belagsarten nĂ€mlich zum Teil Ă€ußerst unterschiedlich. PVC-BodenbelĂ€ge beispielsweise sind thermoplastische Werkstoffe, Kautschukböden dagegen elastomere Materialien. Der Begriff “Thermoplast” lĂ€sst sich aus zwei WortstĂ€mmen ableiten. Als plastisch gelten Stoffe, die beispielsweise unter Krafteinfluss ihre Form verĂ€ndern und die neu gewonnene OberflĂ€chenmorphologie anschließend beibehalten (z. B. Knete ist ein solches Material). Der erste Wortteil „thermo“ zeigt auf, dass diese FormverĂ€nderung unter WĂ€rmeeinwirkung stattfindet. AuffĂ€lligstes Merkmal von “Elastomeren” ist dagegen ihre elastische Verformbarkeit. Das PhĂ€nomen kennt man von Gummiringen. Unter Kraftaufwand lĂ€sst sich so ein Ring mehr oder weniger weit auseinander ziehen, also verformen. FĂ€llt die Kraft weg, springt er direkt in seine Ausgangsform zurĂŒck. Irgendwo zwischen diesen beiden Polen der Thermoplaste (PVC) und der Elastomere (Kautschuk) liegen die Eigenschaftsprofile aller ĂŒbrigen elastischen BelĂ€ge. Allein diese physikalischen Unterschiede machen ein auf die jeweilige Belagsart angepasstes Verlegeverhalten notwendig.

Nachfolgend wird die AusfĂŒhrung eines elastischen Bodenbelags mit dem Material PVC detaillierter betrachtet. fĂŒr die ĂŒbrigen v. g. Materialien elastischer BodenbelĂ€ge wĂ€ren gesonderte Betrachtungen vorzunehmen.

FĂŒr das Kleben von PVC-BodenbelĂ€gen eignen sich vornehmlich zwei Verfahren und zwar die Nass- und die Haftklebung. Es ist klar zu unterscheiden, welches System unter welchen UmstĂ€nden zu verwenden ist. GrundsĂ€tzlich gilt: Das Nassklebeverfahren kommt auf allen saugfĂ€higen UntergrĂŒnden regelmĂ€ĂŸig zum Einsatz. Nur auf dichten, nichtsaugfĂ€higen UntergrĂŒnden greift man auf das Haftklebeverfahren zurĂŒck. Folgerichtig ist die Haftklebung nur in AusnahmefĂ€llen anzuwenden, da die Mehrzahl aller FlĂ€chen saugfĂ€hig ist bzw. saugfĂ€hig vorbereitet wird.

Bei weichen und hochelastischen BodenbelĂ€gen besteht grundsĂ€tzlich die Gefahr, dass aufgrund einer Druckbelastung EindrĂŒcke, Verformungen und Stauchungen entstehen. Es konnte der Nachweis erbracht werden, dass im Bereich der Druckstellen / der Druckbelastungen, wie in Fachkreisen bekannt, das Klebstoffbett nicht nur „zerquetscht“ vorliegt und die weitergehenden KohĂ€sionsbrĂŒche aufweist, sondern auch entsprechende Schiebewege, insbesondere bei schrĂ€g wirkenden Druckbelastungen vorliegen. Derartige Schadensbilder / Erscheinungsbilder wurden in der Vergangenheit immer wieder bei hochelastischen Haftklebstoffsystemen festgestellt; insbesondere Klebstoffsysteme, die einen sehr hohen Nachklebeeffekt aufweisen, wurden durch die vorgenannten Druckbelastungen „verschoben / geschoben“. Diese Schadensbilder stehen im Zusammenhang mit Haftbettklebstoffsystemen, bei denen die Klebefunktion allmĂ€hlich eintritt und ein entsprechender Nachklebeeffekt gegeben ist. Wegen des nur allmĂ€hlichen Eintretens des Klebeverbundes ist der elastische Bodenbelag in der Anfangszeit besonders empfindlich gegen eine Druckbelastung. In der AusfĂŒhrung erbringt diese Eigenschaft des Haftbettklebers jedoch den Vorteil, dass bei entsprechenden Anpass- und Einschnittarbeiten, insbesondere unter Heizkörpern, unterschiedlicher Geometrie der RĂ€umlichkeiten und Anarbeiten an Bauwerksteile, wie Pfeiler, StĂŒtzen, WĂ€nde etc. lĂ€nger nachgearbeitet werden kann und der Bodenbelag auch zeitversetzt ĂŒber den Nachklebeeffekt noch seine Haftung am Untergrund entsteht.

FĂŒr die Wechselwirkungen zwischen Klebstoffsystem und Bodenbelagkonstruktion ist sehr oft Feuchtigkeit ursĂ€chlich. Bei einem Haftklebstoffsystem ist die Feuchtigkeit weitgehend verdunstet / verdampft, bis der PVC-Bodenbelag eingelegt und angerieben sowie angewalzt wird. Bei einer derartigen Verlegetechnologie sind blasenartige Erhöhungen kaum gegeben bzw. die blasenartigen Erhöhungen treten gar nicht erst auf. Eine derartige Klebetechnologie verursacht jedoch, wie vor beschrieben, EindrĂŒcke durch Druckbelastungen und teilweise auch Stauchungen innerhalb der Nahtkanten der PVC-Bodenbelagbahnen, vor allem dann, wenn die BodenbelĂ€ge „sehr stramm“ bezĂŒglich angrenzender Bauwerksteile angeschnitten bzw. angearbeitet worden sind.

Um die vorgenannten problematischen Effekte durch Druckbelastungen zu minimieren, werden von den Herstellern Nassbettklebstoffsysteme empfohlen und in der Baupraxis eingesetzt. Die PVC-Bodenbelagbahnen werden relativ frisch, je nach raumklimatischen Bedingungen und Bodentemperatur, in das Klebstoffbett eingelegt, angerieben und auch angewalzt. Es findet ein problematischer Feuchtigkeitseinschluss unterhalb der PVC-BodenbelĂ€ge statt, wenn der Untergrund wie z. B. die Spachtelung das Wasser aus dem Kleber nicht aufnehmen kann. Diese innerhalb des Nassbettklebstoffsystems in der Kleberschicht befindliche Feuchtigkeit verursacht innerhalb der frisch verlegten PVC-Bodenbelagebene blasenartige Erhöhungen, also die Verformungen. Auch bei einer leichten Befeuchtung mit normalem Leitungswasser an der RĂŒckseite / Unterseite von PVC-Bodenbelagmaterialien zeigen sich bei unverlegten / nicht geklebten PVC-Bodenbelagbahnen bereits beulenartige Verformungen.

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass in besonderer Weise bei hoch vergĂŒteten, teilweise auch faserarmierten Spachtelmassen / Ausgleichmassen mit geringer SaugfĂ€higkeit, mithin der AufnahmefĂ€higkeit von Wasser und durch den Einsatz von Nassbettklebstoffsystemen (verschiedener Hersteller) sich PVC-BodenbelĂ€ge bereits in der Frischphase blasenartig verformen, also blasenartige Erhöhungen aufweisen. Diese vorgenannte „Blasenkrankheit“ gilt als irreparabel, die Blasen bilden sich nicht zurĂŒck.

Die UntergrĂŒnde fĂŒr elastische BodenbelĂ€ge werden zumeist mit auf dem Estrich aufgetragenen Spachtelmassen vorbereitet, um einen ĂŒber die Ebenheit des Estrichs hinausgehende Ebenheit zu erzielen. Die Spachtelmassen werden gerackelt oder mit GlĂ€tter aufgetragen und sollten unbedingt mit einer Stachelwalze nachbehandelt werden, um eine auf der gesamten BodenflĂ€che ausreichende OberflĂ€chenglĂ€tte zu erzielen. Glatte SpachtelmassenflĂ€chen gewĂ€hrleisten eine optimale Voraussetzung, dass sich keine Klebstoffnester der Belagklebstoffe auszubilden. Zudem garantieren sie eine gleichmĂ€ĂŸige AblĂŒftung der Klebstoffe.

Die Schichtdicke der Spachtelmasse spielt in Verbindung mit UntergrĂŒnden wie Zementestrichen, auf denen eine z. B. eine Epoxidharz-Feuchtigkeitssperre aufgebracht worden ist, eine besonders wichtige Rolle. Immerhin muss die Ausgleichsschicht in diesem Fall das gesamte Wasser aus dem Dispersionskleber des Nassklebeverfahren, das nach dem Auflegen des Belages regelrecht eingeschlossen wird, aufnehmen und kann es nicht an den Untergrund „weiterleiten“. Ist die Ausgleichsschicht zu dĂŒnn, findet eine regelrechte Überfrachtung der Spachtelmasse mit Feuchtigkeit statt und sie wird bzw. bleibt weich. Versucht der Bodenleger dieses Problem durch lange AblĂŒftezeiten des Klebstoffs zu umgehen, schafft er eine Grundlage fĂŒr Reklamationen, da sich unter solchen Bedingungen durch das eingeschlossene Wasser so oder so Beulen und Blasen im Oberbelag bilden – entweder direkt bei oder kurz nach der Klebung. Nicht saugfĂ€hige UntergrĂŒnde erfordern daher stets dickere Schichten an saugfĂ€higen Spachtelmasse. Empfehlenswert sind bei im Nassklebesystem verlegten elastischen PVC-BodenbelĂ€gen Schichtdicken der saugfĂ€higen Spachtelmassen von mind. 3 mm.

Die aufzubringende Klebstoffmenge, die es fĂŒr den jeweiligen elastischen Bodenbelag einzusetzen gilt, geben die Hersteller der Klebstoffe vor. FĂŒr die meisten elastischen OberbelĂ€ge hat sich der Klebstoffauftrag mit der Zahnung A2 bewĂ€hrt. Der Einlegezeitpunkt des Bodenbelags auf das Kleberbett bestimmt auch, ob sich Beulen und Blasen bilden können. Das ist nĂ€mlich vor allem der Fall, wenn der Klebstoff noch zu viel Feuchtigkeit enthĂ€lt oder die Klebung nicht wirklich fest arretiert worden ist, weil die offene Zeit des Klebers ĂŒberschritten worden war. FĂŒr eine optimale Klebung muss der Klebstoff zerdrĂŒckt werden können, aber einen großen Wasseranteil bereits abgegeben haben. Mit Hilfe des Fingertests kann der Bodenleger diesen Zeitpunkt ermitteln. Beim Durchstreichen der Klebstoffriefen mit dem Finger muss sich die Riefe gut zerquetschen lassen, gleichzeitig aber einen spĂŒrbaren Widerstand in der Riefenstruktur bieten.

Der Zeitpunkt fĂŒr das Einlegen des Oberbelages hĂ€ngt entscheidend von den raumklimatischen VerhĂ€ltnissen ab. Daher ist das Ergebnis des Fingertests wichtiger als die angegebenen AblĂŒftzeiten der Klebstoffhersteller auf den Gebinden. Diese Angaben werden unter definierten, optimalen Klimabedingungen ermittelt und sollen nur eine Richtung vorgeben. Normativ sind praxisbezogen folgende raumklimatischen Daten vorgegeben:

 Luft- und Materialtemperatur min. 18°C,
 Bodentemperatur mind. 15°C,
 relative Luftfeuchte bis max. 75 %.

Zu beachten ist ferner, dass diese Klimadaten allein nicht die zĂŒgige AblĂŒftung des Klebstoffs gewĂ€hrleisten. Damit das verdunstende Klebstoffwasser abtransportiert wird, muss selbstverstĂ€ndlich eine gewisse Luftbewegung vorhanden sein.

Direkt nach dem Einlegen des Bahnenbelages hat das Anreiben mittels Korkbrett zu erfolgen. Dabei wird von der Bahnenmitte zum Rand gearbeitet, um LufteinschlĂŒsse zu beseitigen. PlattenbelĂ€ge werden dagegen angewalzt. Die Kenntnis der verschiedenen physikalischen und technischen ZusammenhĂ€nge ist entscheidend fĂŒr ein reklamationsfreies Verlegeergebnis.

Verlegestandard ist bei einem PVC-Bodenbelag ein saugfĂ€hig hergerichteter, belegreifer Zementestrich. Im hierauf anzuwendenden Nassklebeverfahren wird der Belag relativ frĂŒh in das kurz abgelĂŒftete Klebstoffbett eingelegt, so dass die Riefenstruktur des Klebstoffs noch vollstĂ€ndig durch das Anreiben und Anwalzen zerquetscht werden kann. Der saugfĂ€hige Untergrund nimmt dabei das Wasser aus dem Klebstoff vollstĂ€ndig auf.

Es muss fĂŒr den weiteren Aufbau einer Fußbodenkonstruktion grundsĂ€tzlich ein tragfĂ€higer, dauertrockener Untergrund vorliegen. GemĂ€ĂŸ den einschlĂ€gigen Vorgaben sind folgende CM-Werte einzuhalten:

 Zementestrich, unbeheizt 2,0 CM-%, beheizt 1,8 CM-%, (gilt nur fĂŒr CEM I, nicht fĂŒr CEM II)
 Calciumsulfatestriche, unbeheizt 0,5 CM-%, beheizt 0,3 CM-%

Damit im Weiteren auch keine Feuchtigkeit aus der unterhalb befindlichen Stahlbetonkonstruktion in den Estrich kapillar oder diffusionsbedingt aufsteigt und sich unterhalb des dampfbremsenden PVC-Bodenbelag aufstaut und anreichert, hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Stahlbetonkonstruktion mit einer Dampfbremse belegt wird, da anfÀnglich d. h. innerhalb der ersten 1 bis 2 Jahre noch vermehrt Anmachwasser aus dem Beton entweicht. Des Weiteren besteht der Umstand, dass bei Bauteilen zwischen RÀumen mit unterschiedlichem Raumklima z. B. einen SanitÀrraum mit Duschen und einen Wohnraum, aufgrund des Dampfdruckunterschiedes eine Wasserdampfdiffusion auftritt, nÀmlich vom Raum mit höherem Dampfdruck zum Raum mit niedrigerem Dampfdruck. Die Menge des diffundierenden Wasserdampfes hÀngt vom Dampfdruckunterschied ab. Hoher Wasserdampfdruck tritt bei höherer Temperatur und hoher relativer Luftfeuchtigkeit auf und umgekehrt.

An bestimmten Stellen im Fußboden (z. B. unter einem PVC-Belag) kann der Wasserdampf aus dem Anmachwasser des Betons und / oder aus dem Diffusionsvorgang wie vor beschrieben kondensieren und zu einer ĂŒbermĂ€ĂŸigen Feuchteanreicherung fĂŒhren. Sehr feuchte Stoffe können Wasser auch kapillar weiterleiten. Dies kann in der Folge zu SchĂ€den, z. B. Blasen unter einem PVC-Belag etc. fĂŒhren.

Es ist die Anordnung einer Dampfbremse unmittelbar oberhalb des Betons erforderlich. Sie verringert einerseits den Wasserdampfdurchgang, andererseits wird damit eine eventuelle Kondensation nicht im feuchteempfindlichen Fußbodenbereich (DĂ€mmung-Estrich-Belag) sondern im feuchteunempfindlichen Deckenbereich (Betondecke, Niveauausgleich) zum Liegen kommen.

Die Wirksamkeit einer Dampfbremse wird durch die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl ” ausgedrĂŒckt. Diese gibt an, wievielmal höher der Widerstand des jeweiligen Materials gegen Wasserdampfdiffusion als der von Luft gleicher Schichtdicke ist. Es handelt sich also um eine von der Dicke des Bauteils unabhĂ€ngige MaterialkenngrĂ¶ĂŸe. Eine Dampfbremse wird durch die Angabe der wasserdampfĂ€quivalenten Luftschichtdicke sd charakterisiert.

Multipliziert man ” mit der Dicke des jeweiligen Materials d, so erhÀlt man den sd-Wert:

sd = ” x d

Der ” -Wert einer PE-Folie betrÀgt 100.000 und die Dicke 0,2 mm, so ergibt sich der sd-Wert wie folgt:
sd = 100.000 x 0,0002 m = 100 m.

Im Allgemeinen gilt, dass der sd-Wert der Dampfbremse im Bauteil grĂ¶ĂŸer als jener des Bodenbelages sein soll. Der sd-Wert unter Zugrundlegung ĂŒblicher Materialdicken liegt bei:

 PVC 20 – 100 m,
 Linoleum 20 – 45 m,
 Kunstharzbeschichtungen 100 – 300 m,
 Teppichboden 0,2 - 3 m,
 Parkett bis 6 m.

Der sd-Wert der PE-Folie als Dampfbremse sollte durch ein PrĂŒfzeugnis nachgewiesen werden. Zu beachten ist dabei einerseits, dass sich dieses PrĂŒfzeugnis tatsĂ€chlich auf die betreffende Folie bezieht, andererseits, dass herstellungsbedingt die Folien auch dĂŒnner sein können. Abweichungen von bis 25 % nach unten sind durchaus möglich. Wenn die Dicke der PE-Folie geringer ist als geplant, ist auch der sd-Wert geringer und die Bedingung, dass der sd-Wert der Dampfbremse grĂ¶ĂŸer als jener des Belages sein soll, wird dann möglicherweise nicht mehr eingehalten. Voraussetzung fĂŒr ein ordnungsgemĂ€ĂŸes Funktionieren der Dampfbremse ist des Weiteren, dass die FolienrĂ€nder dicht miteinander verklebt sind und die Folie seitlich am Rand hochgezogen ist.

Es hat sich bewĂ€hrt und es ist dringend zu empfehlen, eine 2-lagige Verlegung von zwei 0,2 mm dicken PE-Folien auszufĂŒhren, um sicherzustellen, dass sich keine Feuchtigkeit aus dem Untergrund, mithin den bodenbelagsfremden Gewerken und bauphysikalisch bedingt schĂ€digend auf den elastischen Bodenbelag auswirkt. Eine ĂŒbliche Trennlage mit einer nur 0,1 mm dicken PE-Folie unter dem Estrich gilt nicht als Dampfbremse und ist nicht ausreichend.

Bei erdberĂŒhrten oder sonst wie von außen mit Feuchtigkeit belasteten Bauteilen, wie z. B. Stahlbetonbodenplatten, ist eine Bauwerksabdichtung nach DIN 18195 ohnehin erforderlich, die den Oberboden vor Feuchtigkeit aus dem Betonbauteil schĂŒtzt. In diesem Fall sind lediglich die ĂŒbliche Trennlage im Estrichaufbau sowie zusĂ€tzliche Schutzlagen (z. B. PE-Folie auf Bitumenbahn zum Schutz des Polystyrols) erforderlich.

Die Restfeuchtigkeit in der Stahlbetonkonstruktion und ggf. Diffusionsprozesse wegen unterschiedlicher Raumklimata fĂŒhren bei elastischen BodenbelĂ€gen mit hohen wasserdampfĂ€quivalenten Luftschichtdicken sd insbesondere in der Anfangszeit nach der AusfĂŒhrung zu einem nicht zu vernachlĂ€ssigen Risiko einer Blasenbildung unterhalb des elastischen Bodenbelags (z. B. aus PVC). In Folge einer Wasserdampfkondensation unterhalb des Belages kommt es zu einer BeeintrĂ€chtigung des Klebeverbundes und durch die VolumenvergrĂ¶ĂŸerung des flĂŒssigen Wassers zu Wasserdampf und durch das Quellen des Belages zu einer blasenartigen Verformung des elastischen Bodenbelags.

Das Problem der Blasenbildung bei elastischen BodenbelĂ€gen ist vorwiegend ein Thema im Gewerk der Bodenbelagsarbeiten und weniger ein Problem der Restfeuchte aus dem Beton oder sonstigen DiffusionsvorgĂ€ngen. Allerdings lĂ€sst sich das Problem der Restfeuchte oder sonstiger DiffusionsvorgĂ€nge im Bauteil mit der schadensverursachenden Folge einer Blasenbildung unterhalb von elastischen BodenbelĂ€gen nicht ignorieren. Die allgemein gegebene Empfehlung, die auch allgemein in FachbetrĂ€gen zu finden ist, auf der Stahlbetonkonstruktion eine 2-lagige 0,2 mm dicke PE-Folie auszufĂŒhren, bietet einen zusĂ€tzlichen Schutz wegen eines nicht völlig auszuschließenden singulĂ€ren Problems in der Kette unterschiedlicher Schadensursachewirkungen. Vor Allem auch um eine haftungsrechtliche Abgrenzung gegenĂŒber dem Bodenlegergewerk zu gewĂ€hrleisten und sich keinem Vorwurf eines Schadensmitursachenbeitrag ggf. auszusetzen, ist die AusfĂŒhrung der Dampfsperre / Dampfbremse auf der Betonkonstruktion mit einer preisgĂŒnstigen PE-Folie sinnvollerweise zu empfehlen, denn die AusfĂŒhrung einer solchen Dampfsperre / Dampfbremse oberhalb der Betonkonstruktion liegt eindeutig nicht mehr im Verantwortungsbereich des Bodenlegergewerks, wobei die ĂŒbrigen genannten Probleme einer möglichen Blasenbildung unterhalb elastischer BelĂ€ge zumeist im Verantwortungsbereich des Bodenlegergewerks liegen. Bei der Betrachtung einer möglichen Blasenbildung unterhalb elastischer BelĂ€ge spielt der Umstand, ob Anhydrid-Fließestrich oder Zementestrich verwendet wird, keine nennenswerte Rolle.

Stand:
01/11